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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Papsttum zu einer alles überragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas genötigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere England, dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nachfolger des tapferen Richard Löwenherz, sich vor ihm demütigen mußte. Vierter Er gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuz-*1204?’ zug; dieser führte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Gründung des „lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gefristet hat. Innocenz hat auch die Inquisition, d. H. die gerichtliche Aufsuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmählich, Boden Philipps zu gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-€ri208.n9' f> ci ch, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Otto iv. fand Otto It., der Welfe, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Innocenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unteritalische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Innocenz entgegen, sprach den Bann über ihn ans und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegenkönig ausstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen frönen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1315 —1250. Zriedrichs ii. § 62. Friedrichs Ii. Persönlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltung. Persönlich- Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein frühreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Königen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzüglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Manp von großen Gedanken und mächtiger Willenskraft. Von Wärme des Gemüts aber war bei diesem Fürstensohne, der in frühester Kindheit Vater und Mutter-verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewöhnen müssen, wenig zu spüren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Härte sein. Dazu war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt feiner Politik; dieser gewaltige Hohen-staufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 45

1895 - Leipzig : Voigtländer
45 Besitz der Christen gekommen war, wieder in des Feindes Hand; Jerusalem schien in Gefahr. Daher predigte der hochangesehene Abt Bernhard von Clairvaux mit unwiderstehlicher Beredsamkeit einen neuen Zug nach den: Morgenlande; Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich nahmen das Kreuz. Aber das Unternehmen milang vllig; die beiden Kreuzheere wurden in Kleinasien aufgerieben. 36. (93.) Friedrich I. Barbarossa. Der dritte Rreumg. 1. Friedrich I. Barbarossa, d. i. Rotbart (11521190), Konrads Hi. Neffe, war nach Karl dem Groen und Otto I. der grte Kaiser des Mittelalters. Von schner mnnlicher Gestalt und wrdevoller Haltung, mittelgro, mit blondem Haar und rtlichem Bart, in allen ritterlichen Kn-ften hervorragend, zeigte er sich stets als klugen, gerechten und kraftvollen Herrscher, der, streng gegen Widerstrebende, vershnlich gegen Reuige, berall das Recht zu ehren fr die erste feiner Pflichten hielt. Karl der Groe galt ihm als Vorbild; ihm nachstrebend, bezeichnete er es als feine Ausgabe, das Wohl der Kirche und der Staaten, die Unverletzlichkeit der Gesetze im ganzen Reiche zu wahren. Er hatte langwierige Kmpfe in Italien, be-sonbers gegen bte lombarbischen Stbte zu bestehen, bezwang seinen Gegner Heinrich bett Lwen und unternahm den britten Kreuzzug. a. Kmpfe in Italien. Die durch Handel und Gewerbeflei reich und mchtig gewordenen lombardischen Städte, vor allen Mailand, hatten sich der Gewalt des Kaisers allmhlich fast ganz entzogen. Um das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, unternahm Friedrich sechs Zge nach Italien. Er empfing die lombardische und die rmische Krone, lie die kaiserlichen Rechte den Stdten gegenber auf einem Reichstage (in den ronfalifchen Feldern bei Piacenza) festsetzen, unter-warf die oberitalienischen Städte und zerstrte das widerspenstige M a i -land. Aber die Städte vereinigten sich unter der Leitung des Papstes Alexander Iii. zu einem groen Bunde gegen Friedrich, stellten Mailand wieder her, bauten die Feste Alessandria und siegten in der Schlacht bei Legnano (1176). Im Frieden von Konstanz mute Friedrich den Stdten groe Freiheiten zugestehen. b. Heinrich der Lwe hatte von Friedrich auch das Herzogtum Bayern zurckerhalten und durch Bezwingung slawischer Vlkerschaften an der Ostsee seine Herrschaft so ausgedehnt, da sie vom baltischen Meere bis zu den Alpen sich erstreckte. Ihm ist es namentlich zu verdanken, da die deutschen Ostseeksten wieder der deutschen Sprache und Sitte zurckgewonnen wurden. Auch die Stadt Mnchen verdankt ihm ihre Grn-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1888 - Wiesbaden : Kunze
112 Zweite Periode des Mittelalters. hundert Rittern die unteritalienischen Städte im Kampfe gegen die Griechen. Konrad bestätigte demselben 1038 die Grafschaft Aversa in Campanien gegen die Anerkennung der kaiserlichen Lehens--hoheit und legte dadurch den Grund zu der Normannen Herrschaft in Unteritalien, welche in der Folge für die deutschen Kaiser so verhängnisvoll geworden ist. Konrad hatte somit dem Reiche die Ruhe und Einheit äußerlich wiedergegeben; aber tausende seiner Krieger erlagen infolge der ungewohnten Hitze einer ansteckenden Krankheit in Italien und kehrten von diesem Kirchhof der Deutschen nicht mehr heim. Er selbst kam kränkelnd zurück und starb 1039. Seine Leiche wurde in dem von ihm gegründeten herrlichen Dom zu Speier beigesetzt, der weiterhin für eine Reihe von Kaisern und Kaiserinnen die Grabstätte bildete. 2. Heinrich Iii. 1039 — 1056. Zweiundzwanzig Jahre alt bestieg Heinrich Iii., Konrads und Giselas Sohn, den Thron. Er hatte von seiner trefflichen Mutter eine sorgfältige Erziehung erhalten, war in den Gesetzen und der Geschichte des Vaterlandes wohl bewandert und in frühester Jugend von seinem Vater zu den Regierungsgeschäften herangezogen worden. Mit einer schönen, männlichen Gestalt, einem tapferen Sinne und unbeugsamem Willen verband er tiefe Sittenreinheit und große Frömmigkeit. Noch mehr als sein Vater war er darauf bedacht, das Ansehen des Königtums zu heben und die deutschen Herzogtümer mit der Krone zu vereinigen. Bayern und Schwaben hatte er schon von.seinem Vater erhalten, Franken behandelte er als ein Erb-land, und Kärnten ließ er lange unbesetzt, sodaß er neben dem Süden von Deutschland das burgundische und italienische Reich selbst beherrschte und nur Lothringen, Sachsen, Böhmen und Polen von eignen Herzögen regiert wurden. In Ungarn, wo Stephan der Heilige um das Jahr 1000 das Christentum eingeführt und eine staatliche Ordnung begründet hatte, war Stephans Neffe und Nachfolger Peter durch Stephans Schwager des Thrones beraubt worden. Heinrich vertrieb mit Hilfe der Böhmen den Empörer und setzte 1044 Peter wieder ein, der dafür die Lehnshoheit des deutschen Kaisers anerkannte. So erreichte die deutsche Kaisermacht ihren Gipfelpunkt und das deutsche Reich seine größte Ausdehnung. Es erstreckte sich von der Rhone bis zur Aluta und dem Bug, vom

5. Das Mittelalter - S. 118

1893 - Leipzig : Dürr
— 118 — Adel der Geburt und Tapferkeit auszeichnete, empfing als besondere Gunst den Ritterschlag, d. H. er wurde von einem hochgestellten Herrn, dem König, Herzog, Grafen re. durch einen leichten Schlag (den letzten den er erdulden durfte) in die Gemeinschaft der tadellosen Ritterschaft aufgenommen. Dabei mußte er drei Gelübde ablegen: daß er seine eigne Ehre, die Unschuldigen und die Religion verteidigen motte mit seinem Blute. Vor allem wollte der Ritter als freier Mann leben und sterben, dann aber sollte es sein Stolz sein, einem selbstgewählten Herrn zu dienen bis zum Tode, und daraus entwickelte sich das Lehenswesen mit seinen Abstufungen vom einfachen Ritter bis hinauf zum Kaiser. Eiuer diente dem andern, und der höhere belehnte den niederen mit Gütern, das heißt, er überließ ihm nicht das Gut als Eigentum, sondern die lebenslängliche Nutznießung desselben. Neben dem Herrendienst weihte sich der Ritter dem Franendienst und dem Gottesdienst. Die Fran, die Hüterin der feinen Zncht (Sitte) gelaugte durch die Ritter zu hohem Ansehen, und die Religion fand in ihnen ihre treuesten Beschützer. Ihre Waffen waren Lanze, Schwert und Schild. Die Ritter liebten die Geselligkeit. Freilich den Winter verbrachten sie einsam ans ihren Burgen, die meist den Stürmen ausgesetzt und unzugänglich auf Felsenvorsprüngen lagen, aber wenn der Frühling kam mit dem herrlichen Psingstfeste, dann folgten sie der Einladung reicher Herzoge, Grafen und anderer hoher Herren und vergnügten sich mit Waffenspielen zu Roß (Turnieren) und Festgelagen, bei denen fahrende Sänger ihre Minnelieder und Heldengesänge zur Harse oder Fiedel (Geige) vortrugen. War der Wirt freigebig gegen die Gäste und entließ er die Sänger reich beschenkt, so wurde sein Ruhm durch alle Lande verbreitet. Manches Fürstengeschlecht zeichnete sich aus durch ritterliche Gesinnung und Sinn für Dichtung, so die Babenberger in Östreich, die Thüringer Landgrafen auf der Wartburg und vor allem die Hohenstaufen, von denen manche selbst Sänger waren, wie Heinrich, Barbarossas Sohn, und Friedrich Tl. 4. Der dritte Kreuzzug. Als im Jahre 1188 die Kunde in das Abendland gelangte, daß der Sultan von Ägypten, Saladin, den Christen Jerusalem entrissen habe, entschloß sich Friedrich Barbarossa zu einem Kreuzzuge. Zu gleicher Zeit unternahmen die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August vou Frankreich eine Kreuzfahrt. Ju Regensburg sammelte sich das deutsche Heer, es waren 20 000 Ritter, die gut bewaffnet und mit Geld oder Vorräten versehen

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 21

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Mittelalterliche Ritter in voller Rstung. 13. Iriedrich I., Motart. 11521190. Persnlichkeit. Kaiser Friedrich war mittelgro, von edler Haltung und schner Gestalt. Sein Haar war blond, die Augen blickten freundlich und milde. Seine Wangen bedeckte ein kurzer rtlicher Bart. Die Deutschen nannten Friedrich deshalb Rotbart; die Jta-liener Barbarossa. Friedrich war eiu Meister in allen ritterlichen Knsten; noch im Alter fhrte er die Waffen und tummelte das Ro mit jugendlicher Kraft, Er besa ein treues Gedchtnis, sein Urteil war scharf und fromm fein Gemt. Den Armen spendete er reichlich, andchtig weilte er beim Gebete und Gottesdienste. Zge nach Italien. Die Städte in der Lombardei hatten sich vom Reiche losgerissen. In den Kreuzzgen waren sie reich und mchtig geworden; vom Kaiser wollten sie nichts wissen. An der Spitze der abtrnnigen Städte stand Mailand. Der Kaiser zog mehrmals nach Italien, besetzte die unbotmigen Städte und zerstrte Mailand von Grund aus. Zu Pavia lie er sich zum Könige der

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 116

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
116 Feier der Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, stattfand. Die Erwerbung Unter-italiens bahnte die Weltmachtstellung der Hohenstaufen an, sie war aber auch die Ursache lauger, blutiger Kmpfe. .>. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Friedrich Barbarossa fand auf dem dritten Kreuzzuge in den Fluten des Saleph in Kleinasien seinen Tod. Aber in Deutschland wollte man nicht glauben, da der groe Kaiser gestorben sei. Die Volkssage versetzte ihn in den Kyss-hnserberg, wo er, umgeben von seinen Rittern, des Augenblicks wartet, sein Zauberschlo zu verlassen und des Reiches Macht und. Herrlichkeit wiederherzustellen.') Wegen feiner glnzenden Persnlichkeit, sowie zhen Ver-fechtung der groartigeu Idee des rmisch-deutschen Kaiser-tums und seines tragischen Todes ist Friedrich I. der Liebling des deutschen Volkes geworden. Heinrich Vi. (1190 1197). Von seinem Vater hatte Heinrich Kraft und Mut und Sinn fr Kunst und Wissenschaft, nicht aber den Adel der Gesinnung geerbt; er war herrschschtig und hart, und bei Beseitigung von Hindernissen' scheute er selbst vor Grausamkeiten nicht priu-f. Auch in der ueren Erscheinung glich er seinem Vater nicht; er war von schwchlichem Krper und den ritterlichen Knsten nicht sonderlich zugetan. Mit Heinrich dem Lwen, der schon bald nach dem Tode Barbarossas eidbrchig aus seiner Verbannung zurckkehrte, shnte er sich ans, um sr feine weiteren Unternehmungen freie Hand zu haben. Er zog nach Italien, um das Erbe seiner Gemahlin, das Knig-reich Neapel und Sizilien, in Besitz zu nehmen und ein sizilisches Erbreich zu errichten. Die Grausamkeiten, die er sich dort bei der Unterwerfung seiner Gegner zu schulden kommen lie, werfen einen dunklen Schatten auf sein Leben. In Palermo schmckte er sich mit der nor-mannischen Knigskrone und machte sich zum Herrscher von ganz: Italien; er ist der einzige Kaiser, der der Italien geherrscht hat. f*'< - K ') Vergleiche Rnckerts Gedicht: Barbarossa" und Geibels: Friedrich Notbart." Ein altes Volkslied singt: Hinrik de Lenw' und Albrecht de Bar, Dartho Frederik met dein roden Haar, Dat waren dree Herren, De knnden de Welt verfemt."

8. Geschichte der Neuzeit - S. 150

1887 - Wiesbaden : Kunze
150 Zweite Periode der Neuzeit. auch hatte er den (Schimpf*) nicht vergessen, welchen Ludwig feiner Mutter angethan hatte. Prinz Eugen begab sich 1683 nach Östreich, um an dem Kampfe gegen die Türken teilzunehmen, und ba er sich bei dem Entsätze von Wien wacker hervorgethan hatte, so übergab ihm der Kaiser noch im gleichen Jahre ein Dragonerregiment. Die Soldaten meinten freilich, der kleine Kapuziner in feinem grauen Mantel werbe nicht vielen Türken den Bart ausraufen. Allein Eugen wußte sich bei Freunb und Feind balb hohe Achtung zu verschaffen. Selbst Ludwig Xiv. gab sich alle Mühe, das ehemalige Äbtlein zu versöhnen, und ließ ihm die Statthalterschaft der Champagne, die Würbe eines Marschalls und eine jährliche Pension von 2000 Louisb'or anbieten. Allein der eble Ritter bemerkte dem französischen ©efanbten, welcher im Namen feines Königs biefe Anerbietungen gemacht hatte, folgenbes: „Antworten Sie Ihrem Könige, daß ich kaiserlicher Feldmarschall bin, was ebensoviel wert ist, als der französische Marfchallsstab. Gelb brauche ich nicht. Solange ich meinem Herrn reblich biene, werbe ich beffen genug haben." Bei allem Ruhme war Prinz Eugen höchst bescheiben und leutselig, ein wahrer Vater seiner Soldaten. Die größte Sorge trug er für gute Verpflegung der Truppen; barum vergötterten ihn aber auch feine Soldaten und opferten sich sreubig und mutig für ihn auf. Sein Äußeres fiel nicht sehr ins Auge, benn er war klein, schmal und bleich. Seine Haltung war männlich. Jeben, der mit ihm rebete, faßte er fcharf ins Auge. Seine Stimme beim Kommcmbierert war stark und vernehmlich. Eugens Energie und Felbherrntalent verbaust es Europa, daß die Türken nie wieber zu so gefährlichen Feinben der Christenheit würden, wie sie vorher waren. Noch größere Lorbeeren sammelte er im spanischen Erbfolgekriege. Eugen eröffnete den Krieg in Italien, besiegte den Marfchall Gatinat 1701 und nahm den französischen Felbherrn Villeroi 1702 gefangen. Der Nachfolger besseren, der Herzog von Ven-bome, brachte den Prinzen jeboch in Verlegenheit durch eine imposante Kriegsmacht, und der -Kaiser, selbst hart liebrängt, konnte keine Verstärkungen senben. Der Kurfürst von Bayern war nämlich in Tirol eingebrungen, um sich mit dem Herzoge von Venbome zu ver- *) Eugens Mutter, Olympia Manzini, war Ludwigs erste Geliebte gewesen. Obwohl sie eine Nichte des allmächtigen Kardinals Mazarin war, so hatte dieser doch daraus bestanden, daß der König dies Verhältnis abbreche. Ludwig verließ darauf Olympia, welche später aus Frankreich ausgewiesen wurde.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 282

1887 - Wiesbaden : Kunze
282 Dritte Periode der Neuzeit. hiervon den Marschall Leftzbre mit vielem Kriegsvolke nach Tirol; dieser vertrieb den östreichischen General Ch äst eler und errang einige Vorteile über das Bauernvolk. In dieser Not berief Andreas Hofer alles waffenfähige Volk an denjselberg bei Innsbruck. Nun begann ein heftiger Kampf gegen die Fremden; Speckbacher verlegte ihnen den Weg bei Hall. Er hatte einen jungen Sohn Andreas, „der Anderl" genannt; der Knabe folgte ihm lustig ins Gefecht, und weil er nicht selber mitstreiten durfte, so grub er keck die feindlichen Kugeln aus der Erde heraus, sammelte sie in seinem Hütchen und brachte sie dem Vater. Die Feinde erlitten große Verluste und gingen zurück. Als aber Kaiser Franz mit Napoleon den Waffenstillstand zu Znaim schloß, mußte er auch Tirol aufgeben. Die Tiroler wußten nun nicht, woran sie waren, als neues Kriegsvolk von allen Seiten ins Land rückte. Da stellten sich Hofer und Speckbacher an die Spitze des Aufgebots. Die Engpässe wurden besetzt, ungeheuere Felsblöcke zum Hinabrollen und Zermalmen gerüstet, ganz Tirol war ein Herz und eine Seele, Männer und Frauen wappneten sich und kämpften für Haus und Herd, Freiheit und Vaterland. Andreas Hofer, „Oberkommandant von Tirol", trat an die Spitze der Landesregierung in Innsbruck und besorgte die Geschäfte nach seiner einfachen, schlichten Weise. Mittlerweile wurde der Friede zu Schönbrunn abgeschlossen. Kaiser Franz forderte die Tiroler jetzt selbst auf, sich dem Sieger zu ergeben, nachdem er ihnen Amnestie ausbedungen hatte. Da schrieb der brave Hofer an Speckbacher, welcher die Grenzen des Landes schützte: „Es ist alles aus, Östreich hat uns vergessen", und seinen Landsleuten meldete er: „Aller Widerstand hört auf". Aber ein gewisser von Kolb und der Priester Donay gewannen Hofer durch erlogene Siege der kaiserlich östreichischen Truppen zu einem neuen Volksaufruf. Jetzt wurde Hofer von den Franzosen geächtet, und er war nirgends mehr vor Spionen sicher. Er barg sich in einer einsamen Sennhütte am Passeyer unter Schnee und Eis. Hier verriet ihn im Januar 1810 der übel-berüchtigte Raffl, und 1600 Franzosen und Italiener suchten ihn in seinem Verstecke auf. Als sie an die Thür pochten, trat er heraus, und auf ihre Frage erwiderte er furchtlos: „Ich bin Andreas Hofer, nach dem ihr suchet; schonet nur mein Weib und meine Kinder!" Die Italiener mißhandelten ihn und führten ihn gebunden nach Mantua, wo er vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. Niemand verwendete sich für ihn. Napoleon befahl durch den optischen Telegraphen von Mailand aus, ihn binnen 24 Stunden zu erschießen. Heiter ging Hofer zum Tode.

10. Das Mittelalter - S. 51

1913 - Leipzig : Voigtländer
1$ 40. Heinrich Vi., Philipp von Schwaben und Otto Iv. von Braunschweig. 51 5. Der dritte Kreuzzug 11891192. Zu Barbarossas Zeit erwarb sich der hochbegabte, tapfere 5aladin die Herrschaft der saiabin gypten und das Gebiet bis zum Euphrat. Da während eines Waffen-stillstandes seine Mutter durch einen christlichen Ritter gefangen genommen wurde, eroberte Saladin auch Jerusalem. Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp Rugust Dritter von Frankreich und Richard Lwenherz von England entschlossen "mf9 sich zur Wiedereroberung der heiligen Stadt. Der greise Friedrich fhrte 100000 Streiter durch Ungarn und das griechische Reich bis nach Klein= osien, fand aber im Flusse Salef in (Eilicien den Tod. Sein Sohn Fried- Barbaras rich von Schwaben, der nun die Fhrung des deutschen Heeres der- ^ nahm, starb mit einem groen Teile der Mannschaft während der Be-lagerung von Hfekon an der Pest; zur Pflege der Kranken stiftete er kurz vor seinem Tode den deutschen Ritterorden 1191. Die Könige Deutscher von Frankreich und England gelangten zu Schiffe nach Palstina und Rtttcrorbe" eroberten mit herzog Leopold von sterreich Rkkon. Hb er Leopold Eroberung von sterreich wurde von Richard Lwenherz schwer beleidigt und ver- n fl66on liefe deshalb Palstina; auch Philipp Rugust kehrte bald nach Frankreich zurck. Richard verrichtete mit seiner kleinen Schar noch Wunder der Tapferkeit, schlo aber, als Philipp Rugust die englischen Besitzungen in Frankreich bedrohte, mit Saiabin einen Waffenstillstand: Jerusalem mchards blieb in Salabins hanb, den Christen wrbe nur das Kstenianbdelsimit von Joppe bis Rkkon und der Besuch der heiligen (Drte zugestanben. Richard litt auf der heimfahrt Schiffbruch, wrbe auf dem Wege ntchars durch sterreich von Herzog Leopolb gefangen genommen und dem e5t"= Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser gab ihn erst gegen ein be-beutenbes Lsegelb frei (Sage vom Snger Blonbel). 6. Barbarossas Nachruhm. Kaiser Barbarossa blieb fr das deutsche Volk die Verkrperung der mittelalterlichen Kaisermacht bis auf den heutigen Tag (Ki)ffhusersage). Die Uieberbeutschen sangen: hinrik be Leuw und Ribrecht be Bar, barto Freberik mit bat robe har, bat weren bree Herren, be kunben die Welt verlieren." 40. Heinrich Vi., Philipp von Schwaben und Otto Iv. von Braunschweig. 1. Heinrich Vi. 11901197, Friedrichs I. Sohn, stanb feinem vi. Dater an ueren Vorzgen nach, bertraf ihn aber noch an geistiger1190-1197 Begabung und Willensstrke, die freilich zuweilen in Grausamkeit aus-artete. Er sicherte sich Neapel und Sizilien, das Erbe seiner norman- 4* _
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